Die Erwartungen an die 10. Jahrestagung der dgtf mit dem Titel „Die Politik der Maker” waren hoch. Die politische Bedeutung „neuer Möglichkeiten des Produzierens von Design“ spiegelte sich in den zahlreichen Anmeldungen wieder. Dabei kamen nicht nur viele interessierte Zuhörer, sondern es gab bereits vorab eine große Beteiligung am Call for Papers. Beides bestätigt, dass die jährlichen Einladungen der dgtf noch immer ein Angebot mit Seltenheitswert sind und sich nach wie vor zu wenig vergleichbare Austauschmöglichkeiten im deutschsprachigen Raum etabliert haben. Die Liste der eingeladenen Redner und eine ausgewogene Mischung aus Keynotes, Panels und Workshops versprachen spannende und vielseitige Diskussionen und reichlich neue Erkenntnisse.
Mit der frisch restaurierten Aula der Hamburger HfBK wurde ein vieldeutiger Rahmen für die Veranstaltung gewählt. Genau 100 Jahre nach der Einweihung des von Kurt Schumacher als Gesamtkunstwerk geplanten Gebäudes boten insbesondere die Wandbemalungen anschaulichen Beleg davon, dass der freien und angewandten Kunst auch eine gesellschaftliche Dimension zugesprochen wird. Als Mitbegründer des Werkbunds zog sich mit Kurt Schumacher das Motiv vom gestalterischen und gleichzeitig auch gesellschaftlichen Wirken insofern durch die gesamte Konferenz, als das sich eben darin eine direkte Linie vom Werkbund zu den Makerkulturen ziehen lässt.
Das entsprechende Thema „Die Politik der Maker“ sollte an zwei Tagen mit vier Schwerpunkten inhaltlich vertieft werden: Zum Auftakt mit Beiträgen „Zur Maker-Politik einer besseren Welt“ gefolgt von Einschätzungen „Zur gesellschaftlichen Positionierung der Maker“. Am zweiten Konferenztag folgten Vorträge „Zur Repräsentation und Wirkung der Maker“ und abschließend „Zur Verortung der Maker“. Die thematische Struktur war ansatzweise zu erkennen, aber warum in dieser Reihenfolge? Wäre es für die Diskussion nicht anregender gewesen zuerst eine Verortung der Makerkultur vorzunehmen und die Wirkmechanismen zu klären, um zum Schluss zur Frage der politischen und gesellschaftlichen Wirksamkeit der Maker zu kommen?
Schwerpunkt: „Zur Maker-Politik einer besseren Welt“
Der Einstieg war ernüchternd. Unisono degradierten die ersten Referenten (Keynote von Nils BOEING und Papers von Prof. Dr. Martin GESSMANN, Florian SCHMIDT und Florian WALZEL) die Makerszene in die ökonomische, ökologische und soziale Bedeutungslosigkeit. Die ökonomischen und urbanen Tatsachen sprechen dem zu Folge zunächst gegen die Maker. Die Wirkung ins Soziale wurde von den Referenten konträr diskutiert. Maker wurden einerseits als Ausweg aus konsumistischen Produktionszusammenhängen bei BOEING („Vom Produzieren wieder zum Fabrizieren.“) oder andererseits als deren Bestätigung bei GESSMANN und SCHMIDT („Wir bleiben letztlich in den Produktionszusammenhängen stecken.“) interpretiert.
Letztendlich schaffte es nur Florian WALZEL den Makern eindeutige Potenziale zuzuordnen: „autonomiefördernd, ökologisch/transparent, peer-to-peer, neue Ästhetiken“. Mit Letzterem zeigt er als einziger Redner einen einen direkten Zusammenhang zu Fragen des Designs auf und damit einen brauchbaren Anknüpfungspunkt für den disziplinären Diskurs. Vieler Hoffnungen über die Wirkmächtigkeit der Maker beraubt, musste das Publikum schon zum Einstieg einsehen, dass mit diesen Desillusionierungen auch die Debatte im wesentlichen auf das faktisch Machbare beschränkt werden würde – Utopien würden hier wohl keinen Platz haben.
In den daran anschließenden Workshops wurden zahlreiche Einblicke in unterschiedliche Projekte der Makerszene geboten. Mit der Vielzahl der wenig partizipativ angelegten Workshops wurde die Diversifikation der Glaubenssätze und Deutungen im weiten Feld der Maker deutlich und man ahnte: so diffus wie der im Konferenzcall gefasste Makerbegriff ist würde es auch weiter gehen.
Alles schien ein bisschen wie auf dem Trödelmarkt: unter einigem Ramsch und Plunder verstecken sich wenige Kostbarkeiten. Oder anders gesagt: viel Halbgares, Allgemeines und Unscharfes verunmöglicht die präzise und fruchtbare Auseinandersetzung mit womöglich für das Design zentralen Themen. Viel Arbeit wartete also auf den aufmerksamen Konferenzbesucher: bitte sortiere dir selbst das für dich Brauchbare zusammen, diskutiere in den kurzen Pausen oder am Abend beim Rotwein und erwarte auf keinen Fall, dass wir hier an etwas gemeinsam arbeiten und es am Ende so etwas wie eine „Manifestation zur Politik der Maker“ geben könnte – that’s so 70s.
Schwerpunkt: „Zur gesellschaftlichen Positionierung der Maker“
Auch die Vorträge am Nachmittag des ersten Tages bestätigen die Befürchtung, dass die möglichen Verknüpfungen zwischen der Analyse der Makerkultur und den Diskursen der Designforschung ausbleiben würden. Auch wenn in dem Vortrag von Bastian LANGE nach der Eingangs gestellten Frage „Was ist von der neuen Maker(kultur) wann zu erwarten?“ Begriffe wie Material, Sinnlichkeit und Ästhetik aufgeworfen wurden blieb es lediglich bei singulären Statements. Eine Diskussion oder Ableitung für den Designdiskurs erfolgt nicht.
Ebenso bei Tanja HERDT, deren Vortrag zur „Sehnsucht nach Selbstbestimmung. Die Technologisierung der Gesellschaft und die D.I.Y. Kultur der 1970er Jahre“ leider in architekturhistorischen Betrachtungsweisen zum Raumprogramm der Inter-Action Group in den USA und Großbritannien versank und sich höchstens für die notwendigen räumlichen Bedingungen der Maker nutzbar machen lässt. Die gut aufbereitete Thematik eignet sich folglich eher für Raum- und Stadtplaner, denn für den Designer. Dabei gab es reichlich Anknüpfungsmöglichkeiten wäre der Schwerpunkt stärker auf die Frage verlegt worden, was wurde in besagten Räumlichkeiten konkret gedacht und erarbeitet. Eine Fokussierung auf das Programm der Cedric Price & Interaction Group im Vortrag zu vollziehen wäre sinnvoll gewesen.
Spannend hätte es bei Sandra GROLL werden können, denn in ihrer systemischen Analyse der Makerkultur liegt sicher ein nützlicher Zugang zu konstruktiven Erkenntnissen für die Designdisziplin. Leider litt dieser Vortrag unter der Darreichung eines Textes der sich allenfalls zum lesenden Selbststudium aber nicht zum Vortrag eignete, was nicht an den fehlenden Bildern oder gar am systemtheoretischen Ansatz lag, wie die Referentin Eingangs proklamierte. Nur selten und wenig verständlich flackerte bei Begriffen wie „Ermächtigungsformen“ und „Kommunikationslogiken“ die Hoffnung bei den Zuhörern auf, doch noch einen Erkenntnisgewinn zu erhalten.
Letztlich bereitete das alles den Boden für den großartigen Vortrag von Andreas RECKWITZ „Die Erfindung der Kreativität. Zur Analyse des Kreativitätsdispositivs“ – der treffend zusammenfasste und zusammenführte. Seiner lesenswerten Publikation „Die Erfindung der Kreativität“ folgend zieht er die Verbindungslinie im Kreativitätsdispositiv und interpretiert in die Makerszene „das Gegengift“ durch eine „Profanisierung der Kreativität ohne Publikum“ – das stellt das Design und die Design(schaffenden) vor ganz zentrale Fragen.
Stefanie Lohaus vom Berliner Missy Magazin schilderte am verkaterten 2. Tag zunächst die Innenseite des zeitgemäß entspannten Feminismus. Der als Keynote präsentierte Vortrag „Die neue Handmade-Industrie zwischen Selbstermächtigung und –Ausbeutung“ fing wie viele Vorträge der Tagung unsinnigerweise bei Null an: Dass das Frauenbild mit bekannten Kulturtechniken wie Stricken, Häkeln und Nähen in Zusammenhang gebracht wird dürfte weitgehend klar sein, auch bekannt ist die ironische Brechung durch Riot Rrrls und die Überwindung des „Strickgebots“ für emanzipierte Männer aus den 80er Jahren. Politischen Zündstoff gab es keinen, denn so flockig und abgeklärt der arrivierte Feminismus ist, „müsse man heute eigentlich ein Bossy Magazin für Männer machen“, fragte Friedrich von Borries. Diese Frage blieb allerdings unbeantwortet. Weiter wäre auch noch zu diskutieren gewesen, ob die Dispositive von Emanzipation in der Makerkultur aufgehen, in der einfach jeder mit jedem häkelt. Für eine Keynote eindeutig zu wenig Stoff.
Schwerpunkt: „Zur Repräsentation und Wirkung der Maker“
Mehr Bezüge zum Design versprach der zweite Tag,doch Laura POPPLOWs aufgezeigte „Taktiken“ der Designer zeigten keine Relevanz für die politische Dimension der Maker. Ebenso auch Thilo SCHWERs methodisches Vorgehen im Umgang mit der bildlichen Repräsentation der Maker im Web 2.0, welches weder spezifisch anwendbar auf die DIY-Ästhetik ist, sondern eher den Weg zum Ausschlachten der Bilder aufzeigt, die dabei völlig reflexhaft zu einer rein formalen Ausdrucksweise reduziert – und verkäuflich – werden.
Heidrun ALLERT und Christoph RICHTER, beide Medienpädagogen hingegen zeigten mit „Rekonstruktiv oder Transformativ?“ interessante Analysen und Parallelitäten zwischen den Techniken/Prozessen der Maker und der Designer auf. Hier ließen sich endlich fruchtbar Anschlüsse für den disziplinären Diskurs knüpfen, denn mit ihrer präzisen Analyse der Designpraxis kamen endlich handfeste Argumente in die Debatte.
Schwerpunkt: „Zur Verortung der Maker“
Visuell und rhetorisch überzeugend gestaltete Prof. Dr. Gerhard BURRMANN seinen Vortrag „Homo Faber oder Spielarten des Ökonomischen“. Doch beinahe tragisch ist es, dass seine These über den symbolischen Ausdruck des Geldes und das damit verbundene Dilemma, dass sich das Vertrauen und die Kontrolle des Geldes gegenseitig ausschließen, vom Publikum weitgehend missverstanden wurde. Die nach jedem Schwerpunkt geplante Podiumsdiskussion fiel wegen des zeitlichen Überziehens der nachfolgenden Beiträge deutlich zu kurz aus und damit schwand die Chance, BURRMANN seinen entscheidenden Fehler bei seiner Kritik der Regionalwährungen aufzuzeigen.
Nach diesem Beitrag hatten es Andrea BAIER und Rose EPPLE schwer einen eigenständigen Faden zu knüpfen, beide zeigten unübersichtliche Aneinanderreihung von Makerprojekten. Einschätzungen wie „fröhlicher Dilettantismus“, „temporär und unfertig“ und „eigentümlich verschobene Ordnung der Dinge“ machten die Beiträge für das Fachpublikum schwer verdaulich. Die Fragen nach den Aufgaben und Kompetenzen der Designer innerhalb der Makerszene (und Ihrer Politiken) wurden abermals nicht ansatzweise beleuchtet und so ließen sich abermals keine nützlichen Positionen für den Designdiskurs aus den scheinbar beliebigen Projekt-Zusammenstellungen ableiten. Gerade die Darstellungen von BAIER scheiterten womöglich an den Risiken des disziplinfremden Vortrags (BAIER ist Soziologin), der sich vor allem durch präzise Kenntnis des Stands der Diskussion innerhalb der Designdisziplin rechtfertigen würde. Die von ihr vorgestellte und mit herausgegebene Publikation „Stadt der Commonisten“ (transcript, 2013) gibt – aus Designperspektive gelesen – jedenfalls deutlich mehr her.
Leider ging an dieser Stelle auch das ohnehin straffe Timing nicht mehr auf – vor allem dieses letzte Panel war erstens zu kurz angelegt und zweitens wurde darin maßlos überzogen. Was auch durch die unengagiert wirkende Moderatorin des Panels, Sabine Foraita, nicht verhindert werden konnte. Dass dadurch eine abschließende Diskussion nicht mehr möglich war, schmerzt und hinterlässt die Teilnehmer mit vielen offenen Fragen. Für die Verantwortlichen stellt sich die Frage, ob hier weniger Vorträge und mehr Diskussion nicht besser gewesen wären. Leider lässt sich der begonnene Faden erfahrungsgemäß schwerlich an anderer Stelle wieder aufnehmen.
Das Programm erschien insgesamt wie ein Makerbaukasten, in dem sich designtheoretische sowie Vorträge aus anderen Disziplinen oft ins Gehege kamen und das Publikum schnell die Zuordnung aus den Augen verlor. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Chance, Erkenntnisse über die „Politik der Maker“ zu gewinnen, scheiterte. In allgemeiner Rat- und Sprachlosigkeit ging man viel zu schnell auseinander.
Worin mögen die Gründe für dieses Scheitern liegen? Vielleicht lag es am verfehlten Konferenz-Design: Der Zusammenhang von Design und Makerbewegung wurde anfangs nicht plausibel dargelegt. Auch die Frage nach der generellen Beziehung von Designern und Makerphänomen blieb unbeantwortet, erst recht wenn auch hier nach den politischen Implikationen gefragt wurde. Vor allem aber die sich aufzwingende Systemfrage und die der Intention aller Makeransätze innewohnende Konsum- (und Design-)Kritik wurden nahezu verzweifelt totgeschwiegen.
Ist gerade das der Grund für den immer wieder aufblitzenden Affekt der Geringschätzung der Makerszene? Welche Rolle spielt das (professionelle) Design im „fröhlichen Dilettantismus“ des Unfertigen? Welche ökonomischen Modelle werden Designer in einer Welt des Creative Commons ernähren/honorieren? Welchen Wert hat die „professionelle“ Entwurfsleistung dann noch? Lediglich die offensichtlichen Veränderungen der ästhetischen Paradigmen durch die Makerkultur wurden differenzierter betrachtet. Auch die mit der Makerkultur einhergehende Kapitalismuskritik schwang zwar ab und an im Subtext der Konferenz mit – wurde aber nie wörtlich ausgesprochen, geschweige denn inhaltlich diskutiert.
Hier setzt die eigentliche Diskussion aber erst an – wer wird sie wo und wann endlich führen? Ist es die reine Zeit- und Personalknappheit, die eine bessere Vorbereitung und Moderation verhindert oder ist es gar nicht intendiert einen ernsthaften politischen und gesellschaftlichen Diskurs anzustoßen? In Deutschland sind die Formate für „Designdenker“ rar – zum persönlichen Austausch im größeren Kreis, zur Diskussion auf breiter Bühne und vor allem zur Vergegenwärtigung des gemeinsamen Strangs an dem man ziehen will. Genau das wünscht man sich aber von der Jahreskonferenz einer nationalen Gesellschaft der Designforschung und Designtheorie. Aber dazu bedarf es wohl mehr Chuzpe als sich die DGTF (und offensichtlich auch die HfBK) zum gegenwärtigen Zeitpunkt anscheinend zutrauen.
So wird, bei allen Fortschritten die in den Bereichen Forschung, Theorie und Wissenschaft des Designs auch der DGTF zu verdanken sind, eines doch immer wieder klar: Design ist heute noch immer ein vom Markt getriebenes und damit spätkapitalistisches Konzept und in diesem Konzept wird nur gedacht (und finanziert), was nicht die Systemfrage stellt – egal ob in Räten, Zentren, Schulen, Laboratorien oder Vereinen. Ohne eine profilierte „Politik des Designs“ hilft dann auch alles Schielen auf die „Politik der Maker“ nicht.
Danke, Jan-Henning für Dein Stichwort und den berechtigten Wunsch, den Du äusserst. Aber hätte nicht genau das, der Inhalt der Konferenz sein müssen? Weder taugte sie für die Vermittlung der Grundlagen noch für einen weiterführenden Diskurs über die Verflechtungen von Makern und Designern. Ganz zu schweigen von deren beider Politiken.
Einerseits wieder mal witzig zu lesen, wie sich erneut an “amerikanischen” Modebegriffen abgearbeitet wird, über die man&frau in 10 Jahren wieder nur herzlichen lachen wird (weißt du noch, .?) und drum herum eine ganze verwertungsbereite Szene hoch gehypt und inszeniert wird, die das Thema als „neues“ Dogma zu implantieren versucht, ..!
ich konnte ebenso aus dem Bericht keine soziale, ökonomische wie ökologische Relevanz und Bemühung herauslesen, wie kaum echte, fundierte Kritik an dominanten, aktuellen ökonomischen Verwertungsverhältnissen. Solche, die man gut in das Thema passend hätte einfügen können. Aber haben wir es hier nicht wieder nur mit Spass suchenden, verwöhnten, weltgewandten Design Überaffinlern zu tun, die ebenso ihre „wichtigen“ Kongresse benötigen, wie andere auch, um sich dadurch abzuheben. Und da bei ihnen so wie so echtes „politische Bewusstsein“ zumeist überhaupt kaum vorhanden ist, oder nur als „next trend in fashion“, plätschert das ganze irgendwie vor sich hin?
Andererseits, ist das nicht nur eine weitere, neue Energie und Spezialisten befördernder Geschäftsidee, ein stimmiger „Hypertechnologieansatz“ hoch2, der, sich selbst genügend, herumwabert und daher nur im Maninstream mitschwimmen möchte? Als weitere Alternative ohne Alternativen, mit der ebenso wie bisher, völlig systemkonform, überproduziert werden muss/soll/darf, as usual?
Danke für den zweiten Tagungsbericht, nach “First person: Die Politik der Maker” (http://goo.gl/4uONJj) auf dem DesignResearchNetwork von Markus Köck! Hier wie da bemerkt ihr, dass die Maker lässig runter- und hochgeschrieben werden, ihr wirkliches Potenzial dabei aber missachtet wird. Ich würde mir davor noch mehr Einordnung der tatsächlichen Taten und Vorhaben wünschen — so wie im letzten Kommentar angefangen. Z.B. Kleinserienproduktion aus dem 3D-Drucker — wofür ist die zu gebrauchen? Sicherlich nicht um industrielle Produktion zu ersetzen. Solche Feststellungen wären mir lieber als eine Maker-Utopie, die sich gar nicht um die eingerichteten ökonomischen Verhältnisse kümmert (geschweige denn kritisiert). Kann das mal jemand versuchen?
Hallo Clemens, “Maker” nennen sich Leute, die sich im weitesten Sinne mit dem Selbermachen beschäftigen – vorzugsweise aber mit “Fabrication”(Fab). Die Makerszene definiert sich u.a. durch Zusammenschlüsse und offene Werkstätten (mit kleinen Heim- 3-D-Druckern, die dann “MakerBot” heißen), Online-Communities und offenen Zugang zu Daten und Plänen zum Herstellen von Dingen und letztlich auch mit Ideen wie man gemeinsam neue Herangehensweisen an Konsum, Produkte, Technik finden kann.
Der Name kommt meines Wissens aus dem Umfeld der O’Reilly-Zeitschrift MAKE die neben CRAFT in Amerika ein wichtiges Organ für diese Praxis war. Der sog. “MakerBot” ist ein 3D-Drucker, der aus dem Hause MAKE kommt. Wichtiger Akteur der gesamten Bewegung und früher Leitfigur von MAKE ist Bre Pettis – Tech-Hack-Guru. Ich hoffe das umreißt es fürs Erste. (Natürlich total oberflächlich).
Da ich mich mit der Veranstaltung nicht beschäftigt habe, ist meine Frage wahrscheinlich hochgradig ignorant: aber – was heißt eigentlich “maker” (das ist eine ernst gemeinte Frage)?
Einen schönen Gruß, Clemens.