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Deutsches Designmuseums Beteiligungsfalle

Ups! Einige Wochen nach der klangvollen Verlautbarung des Vorhabens eines “deutschen Designmuseums” und des Aufrufes des Rats für Formgebung, sich auf der Webplattform zum Projekt an der Diskussion um das Museumskonzept zu beteiligen, muss man sich fragen, ob das Projekt brach liegt.

Denn was sonst könnte sonst die Erklärung dafür sein, dass erst letztlich im Rahmen von sichtlich stattfindenden Umbauarbeiten an der Website die gesamten Kommentare des Diskussionsauftaktes kurzerhand gelöscht wurden und man momentan bis auf wenige neue Kommentare auf Null ist. Um Vernetzung, Diskurs, um die Anknüpfung an Diskussionsfäden kann es hier also nicht gehen, denn bisher hat der Rat fast nichts getan, um sich mit Transparenz und Wertschätzung um die beschworene Diskussion zu kümmern. Keiner zeigt, dass Design eben doch etwas mit Kooperation und dem wunderbaren Wort Schnittstellenkompetenz zu tun hat.

Auf Nachfrage nach dem verschwundenen Content zeigte sich der Rat überrascht: Man hatte zunächst gar nicht registriert, dass die so dringlich eingeforderte Beteiligung der Community fast gänzlich von der Bildfläche verschwunden war. Danach: Fahndung. Dann Achselzucken.

Bisher leider kein Wort dazu auf keiner der angeschlossenen Medienkanäle. Engagierte, die sich mit ihrer privaten Zeit an dem Gedankengang um ein deutsches Designmuseum beteiligt haben, müssen sich ja schön verschaukelt fühlen. Der Rat für Formgebung, der sich ja gerne als traditionsreicher Hüter deutscher Markengeheimnisse präsentiert, müsste gerade aus Markentechnischer Sicht vielleicht eingestehen: Zu dem Dinosaurier, der er ist, passen neumodische Beteiligungmodelle eigentlich gar nicht. Wer also von dem medialen Experiment profitieren soll, bleibt dahingestellt. Glaubwürdig ist das alles leider nicht mehr.

Ein Kommentar

  1. designkritik Autorenteam Bauer/Birlenbach/Okraj,

    (Mit Erlaubnis von Frau Lockl)
    Am 28.11.2011 um 12:36 schrieb Sula Lockl | Deutsches Design Museum:

    Liebe Frau Bauer,

    Ihre Schelte auf designkritik.dk ist meines Erachtens nicht ganz
    gerechtfertigt. Ich habe den Eindruck, dass Sie ein höheres Tempo
    erwarten, wir aber das Thema nicht vor uns hertreiben wollen, sondern
    Wert darauf legen, dass es sich entwickelt. Und wenn man um die
    Meinungen anderer bittet, dann muss man sich auch zurücknehmen und
    zuhören können. Wenn wir schon ein fertiges Konzept, dann wäre die Frage
    nach Beteiligung geheuchelt gewesen. Wir haben aber kein fertiges
    Konzept. Nach einer Phase des Zuhörens werden wir dann sehen, wieviele
    Beiträge wir erhalten haben, mit denen man am Museum weiter bauen kann.
    Es gibt neben der Webdiskussion auch weitere Protagonisten, die das
    Medium nicht so schätzen und die sich mündlich zu Wort melden. Auch
    diese Beiträge sammeln wir. In der Tat verstehe ich Ihren Frust, wenn
    Sie Zeit investieren und Kommentierungen anscheinend verloren gehen. Ich
    weise nochmals darauf hin und hänge hier unten an, was wir bewahrt
    Haben. Sie selbst weisen hier darauf hin, dass der Beitrag auf der
    Website nicht angezeigt wurde. Vielleicht ist das des Rätsels Lösung.
    Sollte hier dennoch ein Gedanke verloren gegangen sein, so wären wir
    sehr froh, wenn Sie ihn nochmals ergänzend aufgreifen wollen und uns
    übermitteln. Egal in welcher Form. Im Voraus Dank.

    Mit freundlichen Grüßen

    Sula Lockl
    Projektleiterin

    Stiftung Deutsches Design Museum

    Ludwig-Erhard-Anlage 1
    60327 Frankfurt am Main

    Am 28.11.11 12:52 schrieb “birgit s. bauer – designkritik.dk” unter
    :

    Liebe Frau Lockl,
    dürfen wir Ihre Antwort bei uns im Forum posten?
    Es freut mich, dass Sie das Thema insgesamt doch sehr ernst nehmen und
    das soll natürlich auch im Forum nicht ungesagt bleiben.

    Liebe Frau Bauer,

    Das können Sie gerne tun, wenn Sie meinen, es für die Allgemeinheit
    interessant. Da ich zwar für das DDM spreche, aber eben nur als Person und
    nicht als Institution, wäre es vielleicht sinnvoll, dies zu erwähnen.
    Danke für Ihr Engagement in dieser Sache.

    Grüße, Sula Lockl

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